Veranstaltungen in der Lyrikhandlung

Auf Lyrik-Schatzsuche durch die Tübinger Altstadt

Eine Lyrik-Schatzsuche für Kinder & Familien während der Sommerferien

Ein Projekt des Hölderlinturms, der Lyrikhandlung am Hölderlinturm und des Poedu.


Vom 10. August bis 14. September 2024 und ab diesem Jahr regelmäßig in den Sommerferien, können in Tübingen neugierige Schatzsucher selbstständig geheime Verstecke aufspüren und literarische Schätze finden. Dafür sind an acht Orten kleine Kugeln mit bezaubernden Kindergedichten versteckt, die darauf warten, entdeckt und gelesen zu werden. Einige der Gedichte sind bei einem Lyrik-Workshop für Kinder im Hölderlinturm entstanden.

Mit der Lyrik-Schatzsuche lassen sich besondere literarische Orte der Tübinger Altstadt wie der Hölderlinturm, Hauffs Wohnhaus oder das Hesse-Kabinett neu und spielerisch erkunden. Die versteckten Gedichte spielen mit Sprache und sind oft sehr komisch und wirken ganz unmittelbar.

Vielleicht macht nicht nur die Schatzsuche und das Lesen Spaß, sondern auch das Selbstverfassen von Lyrik zu Hause anhand des Buches „Poedu“ oder in einem der Workshops in der Lyrikhandlung oder im Hölderlinturm.

Die Schatzkarte mit allen Hinweisen gibt es kostenlos im Hölderlinturm, in der Lyrikhandlung, im Rathaus, im Stadtmuseum und in der Stadtbücherei.

Die Lyrik-Schatzsuche ist eine Kooperation des Museums Hölderlinturm mit der Lyrikhandlung am Hölderlinturm und dem Projekt „Poedu“, einer Poesiewerkstatt für Kinder.

 

Weitere Informationen:

www.hoelderlinturm.de

www.poedu.net 

 

 

Weitere Infos und den Flyer als PDF zum Herunterladen gibt es hier

 

Thomas Kunst liest aus seinem neuen Lyrikband „WÜ“

 

 

 

 

 

Moderation: Helge Noack

 

 

 

Termin: Samstag, den 28. September 2024 um 17.00 Uhr im Garten des Hölderlinturms,
Zugang über das Museum, Bursagasse 6. 
(Bei schlechtem Wetter im Museum).

Eintritt:20 Euro (für Lesung, Brot und Wein), Ermäßigung:15 Euro

Um Anmeldung wird gebeten unter info@lyrikhandlung.de oder am einfachsten per Anmeldeformular

Langgedichte, Kurzgedichte, Tanka und natürlich Sonette, diese Antriebsraketen für alle anderen Gedichtformen, umfasst Thomas Kunsts neuer Gedichtband. Und am Ende eines jeden Kapitels steht das Meistersonett, ein Brief an seine Katze WÜ. Voller Anmut und feinem Humor sind diese Verse, befremdend schön, und eine Art Schutzzauber gegen alles, was uns Angst macht, gegen eine gewaltbereite Welt.

Zum Buch

 

»WÜ ist mehr als nur eine Katze. WÜ ist Abholdienst von der Garage und abendliches Seelenheil. WÜ ist Bewegungsmelder und das erste Wesen, das mich morgens vor der Schlafzimmertür schon erwartet. WÜ ist eine Russisch-Blau. WÜ ist auch Wüste mit Wünschen. WÜ ist würdevolle Aufzählung: Eukalyptusbonbons auf der Autobahn.
Die amerikanischen Fotos von Leuna im Vorbeifahren.
Die Empfehlung der Bauern, sich vor dem ersten Frost einen Plattenspieler zu kaufen.
Die Angst, durch hohes Gras zu gehen.
Der Golf von Mexiko hinter Garagen.
Vornamen im Schnee.«

Zum Autor

Thomas Kunst wurde am 09.06.1965 in Stralsund geboren.

Nach dem Abitur studierte Thomas Kunst zunächst 3 Monate Pädagogik in Leipzig und ist seit 1987 als Bibliotheksassistent der Deutschen Nationalbibliothek tätig.

Er schreibt Gedichte und Romane.

Kunst debütierte 1991 bei Reclam Leipzig mit dem Buch »Besorg noch für das Segel die Chaussee. Gedichte und eine Erzählung«.

Bislang sind über 20 Einzeltitel veröffentlicht worden.

Thomas Kunst lebt und arbeitet in Mexico.

Ich bedanke mich bei den

 

“Lyrik-Empfehlungen” für die freundliche Unterstützung! 

Copyright: Ives G. Noir

José F.A. Oliver


liest aus

Andalemania,

In jeden Fluss mündet ein Meerwundgewähr

und

21 Gedichte aus Istanbul 4 Briefe & 10 Fotoworte

Termin: Samstag, den 5.. Oktober 2024 um 17.0017.00 Uhr, Bursagasse 15, 72070 Tübingen
Eintritt:20 Euro (für Lesung, Brot und Wein), Ermäßigung:15 Euro

Um Anmeldung wird gebeten unter info@lyrikhandlung.de oder am einfachsten per Anmeldeformular

Zu den Büchern


In jeden Fluss mündet ein Meer

In seinem dritten Essayband steigt der Lyriker José F. A. Oliver in die Flüsse seiner Sprachen. Er weiß, dass alles fließt, und dass dies immer auch Zuversicht bedeutet. Ausgespannt zwischen mindestens zwei Sprach- oder Sprechkulturen und den filigran skizzierten Visionen ins mögliche Zusammenleben einer sich immer wieder überraschend erneuernden Gesellschaft, fertigt er utopische Skizzen an, die in jedem Satz das Vergangene als Fährten in die Zukunft aufschimmern lassen. Ein Spurenfund, der das Heutige meint und eint und sich in dem, was war, vielstimmig kristallisiert. Worte bergen Orte. Orte lassen Worte mäandern. »W:orte«, wie sie José F. A. Oliver bisweilen bezeichnet. Sie lotet er hoffnungsfroh aus, sodass im mehrkulturellen Klang und seinen Rhythmen Bilder hörbar, Träume und Räume geschöpft werden, Rettungsinseln im Fluss aus Migrationsgeschichten, nomadisch unterwegs zu sich selbst, aber darum nicht weniger denjenigen zugewandt, die sich dieser verdichteten Kurzprosa annehmen.


wundgewähr

In seinem Buch mit dem programmatischen Titel wundgewähr packt José F. A. Oliver, „wort & welt im ohr“, seinen „rucksack“ aus. Sanfte Erdbeben mit jedem Wort. Wie in einem Ruck lässt der „nomadische Heimatdichter“ (Ilija Trojanow) alle Zeichen aus dem Sack, um sie wundgemäß neu zu setzen. Mit „wundgewähr“: wahrhaft, unverstellt, sachgemäß. Wo es doch darum geht, auf den poetischen Fährten, die sich in jedem Wort auftun, den kontinuierlichen Widersprüchlichkeiten am Leben nachzuspüren. Schreiben mit „messer & gabel & schere & licht“. Nach Belieben ist Oliver das Kind, das mit den Sprachen spielt. Er stibitzt sie, wie das Kind die ihm verwehrten Instrumente. Aber Oliver lässt die Sprachen nicht feiern, er gibt sich keinen Sprachspielen hin, er macht aus ihnen lauter Spielsprachen.

 

21 Gedichte aus Istanbul 4 Briefe & 10 Fotoworte

Istanbul : Arbeitslosigkeit, schleichende Islamisierung, Probleme mit den Minderheiten, die syrischen Flüchtlinge, das Spannungsverhältnis zu Avrupa, der nicht so ferne Krieg in Afghanistan, die Unterdrückung in Ägypten oder, ganz nah, die Niederschlagung der Aufstände rund um den Gezi-Park. Oliver wurde Zeuge dieser »hoffnungswut«. Dieses kaleidoskopische Buch ist eine sinnliche Reise in die unfassbare Stadt am Bosporus – »menschenatlas voller wirklichkeiten« –, die Oliver in den Worten verdichtet : »im einsamkeitstaumel ein plural der dinge«.

 

Zum Autor

José F. A. Oliver, 1961 in Hausach geboren, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Freiburg. Er ist Verfasser von Gedichten, Kurzprosa und Essays zu kulturpolitischen Themen. Nach Aufenthalten in der Schweiz, Ägypten, Peru, der Türkei und den USA war er 2002 Gastprofessor am MIT und übernahm 2007 die Poetikdozentur an der TU Dresden. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis, dem Kulturpreis Baden-Württemberg, dem Joachim-Ringelnatz-Preis, dem Basler Lyrikpreis 2015 oder dem Heinrich-Böll-Preis für Literatur der Stadt Köln 2021. Seit 2022 ist er Präsident des PEN-Zentrums Deutschland.

 

Chandal Nasser:

 

 

das Orchideenhaus ist nicht zugänglich

 

 

 

Moderation: Michael Raffel 

Termin: Samstag, den 16. November, 17.00 Uhr, Bursagasse 15, 72070 Tübingen

Eintritt:20 Euro (für Lesung, Brot und Wein), Ermäßigung:15 Euro
Um Anmeldung wird gebeten unter info@lyrikhandlung.de oder am einfachsten per Anmeldeformular

Angelegt in sechs Zyklen schaut Chandal Nasser in ihrem dritten Gedichtband wieder einmal genau hin:

 

auf Naturphänomene, kulturelle Spiel- und Eigenarten, ihre sprachliche Verfassung und deren erstaunliche Besonderheiten. Die Kartografin natürlicher Landschaften und von Phantominseln, Beobachterin von Fauna, Flora, ihren künstlichen Zwillingen und Mimikry, bereichert dichterisch auch Sozialgeografie und Ahnenforschung um nicht weniger als einen Heimatatlas. Mit Freude und staunend spürt sie den Anomalien der Welt und der Sprache nach, liest und verliest sich in ihnen und lässt die Seele, diesen Freigeist, lieber laufen – auch mal im Bademantel – statt baumeln.

immense Landmasse im Norden, im Süden Wasser

und Wellen:

womöglich die Sehnsucht nach Symmetrie ließ

Seefahrer

auf der südlichen Halbkugel Inseln beschreiben, die

 

es nicht gibt

Zur Autorin

 

 

Chandal Nasser ist im Süden Brasiliens geboren und dort aufgewachsen. Ihre frühen Gedichte verfasste sie in ihrer Muttersprache Portugiesisch. Seit 1995 lebt sie in Deutschland, ab 2011 schreibt sie auf Deutsch, vor allem Lyrik.

 

 

ich
beabsichtige, ein Baum zu werden, uralt

über
Jahrzehnte alles zu verzögern

erst
bis zum nächsten Regen dann zum übernächsten

 

Chandal Nasser: das Orchideenhaus ist nicht zugänglich, Klappenbroschur, 18 Euro

Vorschau auf kommende Veranstaltungen in 2024

Hier die Termine zum Vormerken, ausführliche Beschreibungen folgen.
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Veranstaltungen im November

23. November, 17.00 Uhr: Ein Ring von Licht am Horizont – Weltliche Requiemdichtungen und Musik

Marie Luise Kaschnitz, Anna Achmatowa, Gottfried Benn und Christine Lavant

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