Veranstaltungen in der Lyrikhandlung
Lyrische Mittagspause
Lyrische Mittagspause – Poets‘ Corner auf der Terrasse in der Bursagasse 15
Im Sommerhalbjahr dürfen jeden letzten Samstag im Monat Studierende und junge Autorinnen zwischen 12.30 und 13.30 Ihre Texte vortragen. Das kann ein Übfeld sein, um zu erproben, ob die eigenen Texte „stark“ genug sind, dass man sie als AutorIn in die Öffentlichkeit entlassen kann, bevor eigene Texte gedruckt werden und damit bleibend in der Welt sind.
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Veranstaltungen im November

Ernst
S. Steffen:
Wenn ich nach Hause komme
Herausgeber Anton Knittel (Leiter des Literaturhauses Heilbronn) stellt den Autor und sein Werk vor.
Die Gedichte werden vorgetragen von Jule Hölzgen, Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart.
Am Samstag, den 11. November 2023, 17.00 Uhr, Bursagasse 15, 72070 Tübingen
15 Euro (für Lesung, Brot und Wein) Ermäßigung: 10 Euro
Der Herausgeber Anton Knittel wird am Ende der Lesung gerne signieren.
Zum Buch:
»Ich werde gehen. / So einfach ist das.« Und: »Ich werde nicht nach Hause kommen. / So wird es sein, / wenn ich nach Hause komme«: Zwei Sätze, die unter die Haut gehen, wenn man die Lebensgeschichte ihres Verfassers kennt – und wenn man weiß, dass sie im »Männerzuchthaus« Bruchsal geschrieben wurden … Die Sätze stammen vom Heilbronner Autor Ernst Siegfried Steffen. Wenngleich er nur ein schmales Werk hinterlassen hat, … gilt Ernst Steffen doch zu Recht als einer der renommiertesten deutschen »Gefängnisschriftsteller«. (Eine Titulierung gegen die er sich selbst freilich vehement wehrte.)
Mit der erweiterten Ausgabe seiner Gedichte und einiger Prosastücke ist aufs Neue die bewegende Soziographie eines Schriftstellers aus prekären Verhältnissen zu entdecken – und zu würdigen. Entstanden aus dem bloßen »Schmerz«, wie Hilde Domin treffsicher bemerkte, haben seine Gedichte und seine Prosa nichts von ihrer aufwühlenden gesellschaftskritischen und lyrischen Kraft verloren.
Zum Autor:
Ernst S. Steffen, 1936 in Heilbronn geboren, 1970 in Karlsruhe verstorben, verbrachte fast die Hälfte seines Lebens hinter Mauern und Gittern: Nach einer schweren Misshandlung durch den gewalttätigen Vater zunächst mehr als zwei Jahre in einem Erziehungsheim; danach geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, lange Haftstrafen waren die Folge. In der Strafanstalt Bruchsal fing er an zu schreiben, gefördert von Rolf Zelter, dem dortigen Direktor, Vater des Schriftstellers Joachim Zelter. Aufgrund eines Gnadengesuchs kam Ernst S. Steffen zu Weihnachten 1967 frei.
Anton Knittel ist Herausgeber des Buches und Leiter des Literaturhauses Heilbronn.
Jule Hölzgen, Jahrgang 1994, studierte Sprechkunst und -erziehung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Seit 2019 ist sie festes Mitglied im Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort.
Das Buch erscheint in der Edition Hubert Klöpfer bei Kröner.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Lyrikfreundinnen und Lyrikfreunde,
gerne begrüße ich Sie in meiner Buchhandlung zu Lesung und Gespräch mit den beiden Autoren Tim Holland und Luca Kieser.

Tim Holland
wir zaudern, wir brennen
Gedichte

Luca Kieser
manchmal ist eine tragische Liebe
Gedichte
Am Samstag, den 18. November 2023, 17.00 Uhr, Bursagasse 15, 72070 Tübingen
15 Euro (für Lesung, Brot und Wein) Ermäßigung: 10 Euro
Der Autoren werden am Ende der Lesung gerne signieren.
Zu den Büchern:
Tim Holland: wir zaudern, wir brennen
Die Sonne tuts nach wie vor, das Wasser steigt unaufhaltsam, in New York baut man Wolkenkratzer als Staudämme und in Berlin wird das erschöpfte Bundeskanzleramt von einem Kollektiv übernommen, das sich der Teilhabe aller verschrieben hat. Es sind die derzeit zu beobachtenden klimatologischen, technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, denen sich wir zaudern, wir brennen mit poetischem Eifer stellt und dabei Antworten zu finden sucht auf Fragen wie: Wie kommen wir zu einem neuen »wir«? Wie oft muss man Revolution geübt haben, bevor man sie ausführt? Und wie können Menschen, Tiere und Pflanzen gleichberechtigt zusammenleben? In einem Langgedicht, Trotzgesang, einer Hymne der Wellen, in poetischen Manifesten, Berichten von Heimlichtuereien und einigen Notizen zu neuen Wesen erkundet Tim Holland eine Zukunft, die möglich, wenn nicht sogar notwendig ist.
Luca Kieser: manchmal ist eine tragische Liebe
Mit „manchmal ist eine tragische Liebe“ legt der in Wien lebende Autor Luca Kieser nach seinem ersten Roman „Weil da war etwas im Wasser“ (Picus 2023) nun auch sein lang erwartetes Lyrikdebüt vor. Mal in märchenhaftem Ton, mal in jugendlicher Lässigkeit werden in seinen Gedichten die Höhen und Tiefen des allzu menschlichen Alltags bewältigt. Eine ganze Reihe an Texten trägt Titel wie „Das Pferd“, „Die Zuversicht“ oder „Der Diskurs“, nur um die Lesenden dann um das vermeintliche Zentrum herumzuführen und neue Perspektiven zu eröffnen. Andere Texte erzählen von erschreckenden Begegnungen in der Sommerfrische oder einer Generation Männer, die ins Internet hineingewachsen ist. Luca Kiesers Gedichte vereinen kleine Beobachtungen und große Gefühle, einfachen Stil und komplexe Erfahrungen, und sind sich dabei nie zu schade, auch sich selbst in Frage zu stellen – denn „offensichtlich hängt alles vom manchmal ab“.
Zu den Autoren:
Tim Holland, geboren 1987 in Tübingen, lebt als Autor, Literaturvermittler und Verleger in Berlin. Im utopischen Langgedicht „wir zaudern, wir brennen“ (Matthes & Seitz Berlin 2022) untersucht er neue Formen des Zusammenlebens unter den Bedingungen eines sich verändernden Klimas. Die Texte wurden unter anderem mit dem ver.di Literaturpreis Berlin-Brandenburg 2022 ausgezeichnet und unter dem Titel „Die drei Jahreszeiten“ als kinetische Installation umgesetzt (Premiere auf dem Poesiefestival Berlin 2023). 2023 erhielt er Aufenthaltsstipendien der Städte Hausach und Gelsenkirchen. Im Frühjahr 2022 veranstaltete er am Literarischen Colloquium Berlin mit Autor:innen eine „Unkonferenz zum Spekulativen Fabulieren“ und gab mit Lukas Dubro die SF-Anthologie “Kollaps und Hope Porn – 13 Zukunftsaussichten” heraus (Maro Verlag 2022). Seit 2017 führt er zusammen mit Tristan Marquardt und Hannes Munzinger den hochroth Verlag München, der sich für neue poetische Stimmen und unterrepräsentierte Schreibweisen einsetzt.
Luca Kieser wurde 1992 in Tübingen geboren. Er studierte von 2010 bis 2014 Philosophie in Heidelberg und Leipzig und von 2014 bis 2018 am Institut für Sprachkunst in Wien. 2019 erhielt er den Förderpreis des Wortmeldungen-Literaturpreis, 2021 wurde er mit dem ersten Preis beim FM4-Kurzgeschichtenwettbwerb Wortlaut ausgezeichnet. 2022 war er Träger des Lichtungen-Lyrik-Stipendiums. 2023 erschien sein Debütroman „Weil da war etwas im Wasser“ im Picus Verlag, der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand, sowie sein erster Gedichtband „manchmal ist eine tragische Liebe“ bei hochroth München. Neben seiner schriftstellerischer Tätigkeit arbeitet er als Literaturvermittler und engagiert sich an der „PROSA – Projektschule für Alle!“ für junge Menschen mit Fluchterfahrung.
Veranstaltungen im Dezember

Lange Einkaufsnacht in der Lyrikhandlung
Samstag, den 16. Dezember
…bis 22.00 Uhr bei Glühwein und Plätzchen Stöbern
und letzte Weihnachtsgeschenke kaufen!