Meine Angebote
Literarische Nachlese – Das besondere Erlebnis, das außergewöhnliche Geschenk
Einmal mit Freunden einen außergewöhnlichen Abend verbringen
Einmal einen literarischen Geburtstag feiern…
Einmal einen lyrischen Leseabend verschenken…Einmal den eigenen Lesekreis an einen besonderen Ort einladen.
Bei der „NACHLESE“ haben Sie meine schöne, gemütliche Buchhandlung für drei Stunden ganz für sich!
Mit hunderten von Büchern lasse ich Sie bei Käse, Brot und Wein in meiner schönen Buchhandlung für drei Stunden (19.00 bis 22.00 Uhr, auf Wunsch auch länger) allein.
Ohne Zeitdruck dürfen Sie nach Ladenschluss, ENTDECKEN, LESEN, VORLESEN, GENIESSEN, FEIERN.
Eine telefonische Anmeldung (07071 5667171) ist erforderlich.
Preis pro Person 20.00 €, mindestens 5 Personen oder 100 €.
Vom Lauschen Zuhören und Genießen
„Was bleibet aber, stiften die Dichter“, dieser Hölderlin‘sche Vers kündet von der Hoffnung, daß Poesie etwas aufbewahrt, was anders nicht zu bewahren ist und daß es auch heute einem zehnzeiligen Gedicht immer noch gelingt, für ein paar Sekunden den Himmel aufzureißen.
Das Selbst-Lesen und sich Versenken in Gedichte, ohne dass die Dichterin oder der Dichter anwesend sind, hat in den Jahrhunderten der schriftlichen Vermittlung von Literatur zu etwas geführt, was das „Verschwinden der Stimme in der Schrift“ genannt wird. Die Stimme ist nicht mehr Voraussetzung dafür, Literatur zu erfahren, wie das etwa noch in der Mittelalterlichen Dichtung der Fall war.

Die Rezeption von Lyrik über die Stimme des Autors ist heute die Ausnahme, obwohl die Stimmen der Schreibenden ebenso bedeutsam sind wie das Geschriebene selbst. Das Hören von Rhythmus, Intonation, Versmaß und Duktus in authentischen Aufnahmen können uns ganz andere Dimensionen eröffnen als das Geschriebene allein. Es scheint, als erhalte das Skelett des schwarz auf weiß gedruckten Verses erst über die authentische Stimme einen Körper, weil sie den Worten einen Hallraum gibt, der nur durch die Stimme existiert. Dass Stimme und Tonfall ein so entscheidendes Element zum Aufnehmen und Erfahren von Gedichten sind, hängt damit zusammen, dass Lyrik diejenige literarische Gattung ist, die der Musik am nächsten kommt und wesentlich von Klang und Rhythmus geprägt ist.
Als Ingeborg Bachmann 1952 erstmals ihre Verse vor der Gruppe 47 las, ja vielmehr hauchte oder flüsterte, und Hans Werner Richter Wolfgang Weyrauch darum bat, Bachmanns Verse nochmals laut und deutlich vorzulesen, ging all das verloren, was den spezifischen Zauber dieser frühen Verse Bachmanns, vorgetragen in dieser für sie so typischen leisen, stockenden, unsicher zitternden Stimme ausmachte.
Auch Bachmanns Zeitgenosse Paul Celan scheiterte schlimm mit seiner Art eines fahlen, fatalistischen, gedämpften Gedichtvortrags bei der Gruppe 47, indem man darin „den Singsang in einer Synagoge“ oder gar den Tonfall in Goebbels-Reden zu vernehmen meinte. Und wie bei Bachmann, der so typische heimatliche Kärntner Tonfall mitschwang, so schwang auch bei Celan immer der Ton aus der Bukowina und seiner Heimatstadt Czernowitz mit und zugleich eben auch das furchtbare Schicksal, das über diese Kindheitslandschaft Celans gekommen war. Wenn wir Celan im Original sprechen hören, dann wird uns deutlich, dass Celans Gedichte so eng an seinen ganz eigenen Stimmklang gebunden sind, wie die keines anderen Dichters.
Wer je einmal die Gedichte Bachmanns, Celans, Nelly Sachs‘, Ilse Aichingers – um nur einige wenige zu nennen – in den unverwechselbaren Stimmen der UrheberInnen selbst gehört hat, der wird diesen Tonfall bei jedem stillen Für-Sich-Lesen wieder im Ohr haben und verloren sein für alle anderen als diese authentischen Vortragsarten.
Und so ist es für mich zugleich Verpflichtung und Vergnügen, Ihnen die Stimmen derjenigen Dichter hörbar zu machen, die uns in frühen Schallplatten oder verstaubten Radioarchiven erhalten geblieben sind und die auch heute – Gott sei Dank – hinsichtlich der zeitgenössischen Poesie in dem hochambitionierten Portal „Lyrikline“ bis in die aktuelle Lyrikproduktion hinein digital nachhörbar zur Verfügung gestellt werden.
Leidenschaft für die Dichterstimme die Gattung des lyrischen Sprechens und Freude an gutem, gemütlichen Essen lassen sich bei einem neuem Veranstaltungsformat der Lyrikhandlung miteinander in Einklang bringen: Jeweils am 1. Sonntag im Monat veranstaltet die Lyrikhandlung einen lyrisch-kulinarischen Brunch. Bei schönen Wetter sogar im herrlichen Museumsgarten des Hölderlinsturms, im Schatten des mehrfach besungenen Quittenbaums.
Nach einem reichhaltigen und vielfältigen Buffet gibt es die Gelegenheit Poesie als klangliche Kunst in authentischer Dichterstimme wahrzunehmen. Ein lyrisches Hörerlebnis verbunden mit dem Genuss feiner Delikatessen versprechen einen Sonntagvormittag, der Ohr, Seele und Gaumen zu begeistern vermag.
Eine telefonische Anmeldung (07071 5667171) ist erforderlich.
Lyrik und Brunch: Normaler Preis: 45 Euro; Preis für Kinder (-12): 25 Euro
Nächster Termin 6. Juli 2025 11.00 Uhr, Ort Museumsgarten des Hölderlinturms, Bursagasse 6 oder Lyrikhandlung am Hölderlinturm, Bursagasse 15, Tübingen.
Weitere Termine fortlaufend am 1. Sonntag im Monat.
Eine Lyrik-Schatzsuche für Kinder & Familien während der Sommerferien
Ein Projekt des Hölderlinturms, der Lyrikhandlung am Hölderlinturm und des Poedu.
Vom 10. August bis 14. September 2024 und ab diesem Jahr regelmäßig in den Sommerferien, können in Tübingen neugierige Schatzsucher selbstständig geheime Verstecke aufspüren und literarische Schätze finden. Dafür sind an acht Orten kleine Kugeln mit bezaubernden Kindergedichten versteckt, die darauf warten, entdeckt und gelesen zu werden. Einige der Gedichte sind bei einem Lyrik-Workshop für Kinder im Hölderlinturm entstanden.
Mit der Lyrik-Schatzsuche lassen sich besondere literarische Orte der Tübinger Altstadt wie der Hölderlinturm, Hauffs Wohnhaus oder das Hesse-Kabinett neu und spielerisch erkunden. Die versteckten Gedichte spielen mit Sprache und sind oft sehr komisch und wirken ganz unmittelbar.
Vielleicht macht nicht nur die Schatzsuche und das Lesen Spaß, sondern auch das Selbstverfassen von Lyrik zu Hause anhand des Buches „Poedu“ oder in einem der Workshops in der Lyrikhandlung oder im Hölderlinturm.
Die Schatzkarte mit allen Hinweisen gibt es kostenlos im Hölderlinturm, in der Lyrikhandlung, im Rathaus, im Stadtmuseum und in der Stadtbücherei.
Die Lyrik-Schatzsuche ist eine Kooperation des Museums Hölderlinturm mit der Lyrikhandlung am Hölderlinturm und dem Projekt „Poedu“, einer Poesiewerkstatt für Kinder.
Weitere Informationen:

Geburtstagskörbe
Oh happy day!
Sie können in der Lyrikhandlung zu Ihrem Geburtstag oder anlässlich von Jubiläen oder anderen speziellen Anlässen, eine Geburtstags- bzw. Geschenkekiste zusammen stellen. Es stehen für Sie zu diesem Anlass Körbe bereit, die mit Ihrem Namen und Ihrem Festtag beschriftet werden und die Sie dann mit all den Artikeln aus meinem Geschäft füllen dürfen die Ihnen gefallen. Ihre Gäste können dann aus Ihrer persönlichen Geschenkekiste ein Geschenk für Sie auswählen
und wissen sicher, dass es Ihnen gefällt!
Büchertische
Gerne unterstütze ich Sie bei der Planung für Ihren Büchertisch, ob Literatur, Sachbuch, Fachbuch – dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine einmalige Veranstaltung oder um regelmäßige Termine handelt, bei denen Sie Ihren Besuchern passende Bücher anbieten möchten. Die Auswahl der ausgestellten Bücher bietet zusätzliche Anreize zu Ihrer Veranstaltung und bietet auch manche Überraschung.
Rufen Sie mich gerne an!
Workshops
Die Lyrikhandlung am Hölderlinturm ist auch ein Ort, wo nicht nur Lyrikbücher gekauft oder wo Lyrik zu Gehör gebracht wird, sondern auch Schülerinnen und Schüler an das Lesen und vielleicht sogar Selbst-Verfassen von Gedichten herangeführt werden.
Hierzu lade ich regelmäßig SchülerInnen ab Klasse 8 zu Lyrik-Workshops ein. Als guten Einstieg bieten sich die Gedichtbände der Lyrikerin Herta Müller als Vorbild an. Seit vielen Jahren schafft Herta Müller mit Schere und Papier poetische Kunstwerke – ihre berühmten Wörter-Collagen. Sie selbst beschreibt ihre Arbeit mit den Worten: „Es ist der intensivste Kontakt mit Sprache, weil man jedes Wort einzeln anfassen muss.“
Aus Magazinen und Tageszeitungen werden einzelne Worte ausgeschnitten, auf Postkarten geklebt und in anderen Zusammenhängen und Klängen „zu neuem Leben“ erweckt. Es können so Texte entstehen, die ganz andere Bilder, Assoziationen, Gedanken, Gefühle und Erinnerungen hervorrufen können, da durch diese Methode die Worte aus ihrem gewohnten informativen Kommunikationszwang befreit werden. Die SchülerInnen werden durch diesen Prozess in eine Sphäre geholt, in der alles wieder kurzzeitig beweglich und gleichsam unbestimmt wird.
Wichtig ist hier vor allem: die SchülerInnen müssen bei dieser Arbeit nicht nach Worten oder in ihrem eigenen Inneren suchen, sondern wie Herta Müller schreibt: „Überall haben Wörter gewartet, ich habe sie nur ausschneiden müssen. Sie waren außerhalb von mir, ich musste nicht wie beim Schreiben im Kopf nach ihnen suchen.“ Und so lassen sich mühelos die jugendlichen Hemmungen etwas ganz Eigenes von sich zu zeigen leicht überwinden.
Am Ende wird die Arbeit reflektiert in der Frage: Wohin nehmen uns Worte und ein Gedicht mit?
Die SchülerInnen erleben dabei, dass in der Lyrik die Sprache von ihrer konventionellen Funktion als Kommunikation befreit werden kann und in dieser Kunstform frei von Zweck und Kausalität ist. Die SchülerInnen erfahren wie im Verfassen von Gedichten die Worte wieder „neu“ werden, die Worte „aufweichen“ und – in einen anderen Sinnzusammenhang gestellt – wieder lebendig und beweglich werden können. Das Verlebendigen von Sprache und damit auch des Denkens, ist eine Erfahrung für die jungen Menschen, die heute, bei zunehmender Verarmung und Oberflächlichkeit unserer Sprache, vielleicht wichtiger denn je ist.
Termine und Preise auf Anfrage.


